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Breguet – von der Kunst, die Zeit zu zähmen und das Material zum Leben zu erwecken

Der geniale Erfinder Abraham-Louis Breguet hat neben anderen Innovationen das Tourbillon entwickelt und als allererster Uhrmacher die Guillochierkunst eingeführt. Er stellte Technik und Ästhetik auf eine Ebene. Und das tut Breguet noch heute.

von Pierre Maillard

Für Breguet sind Technik und Ästhetik wie die zwei Seiten einer Münze untrennbar miteinander verbunden. Die neue Classique Tourbillon Extra-Plat Squelette 5395 demonstriert dies auf eindrucksvolle Weise. Eine Uhr, mit der die Manufaktur eine technische wie künstlerische Meisterleistung vollbringt. Das 1801 von Abraham-Louis Breguet patentierte Tourbillon kompensiert die negative Auswirkung der Erdanziehungskraft auf die Ganggenauigkeit der Uhr und verbessert deren chronometrische Präzision. Dieses vor 200 Jahren erfundene System bleibt ein Meilenstein der Uhrmacherei. Als würdiger Nachfolger des genialen Uhrmachers hat sich die Manufaktur Breguet mit beispielloser Legitimität der Herstellung von Tourbillons verschrieben.

Extraflaches, skelettiertes Tourbillon

Das Kaliber 581, mit dem die neue Classique Tourbillon Extra-Plat Squelette 5395 ausgestattet ist, demonstriert diese Exzellenz. Das nur 3 mm hohe und somit extrem flache Uhrwerk aus 18-Karat-Roségold sorgt mit seinem einzigartigen Aufbau für eine optimale Sichtbarkeit der Einzelteile. Nahezu 50 % des Materials wurden bei der Skelettierung abgetragen. Breguet geht dabei an die Grenzen des physikalisch Machbaren, um die Entfernung von möglichst viel Material einerseits bei gleichzeitiger Bewahrung der technischen Eigenschaften und Beständigkeit der Einzelteile anderseits zu gewährleisten. Das Tourbillon wurde bei diesem Modell völlig überarbeitet. Der Käfig aus Titan, der nur 0,29 Gramm wiegt, greift direkt in das Räderwerk ein und die Siliziumhemmung nimmt eine speziell gebogene Form an. Zwei Innovationen, die technische Vorteile und einen deutlichen Platzgewinn mit sich bringen. Auch das System zum automatischen Aufzug mit peripherer Schwungmasse gibt durch die seitliche Anordnung am Uhrwerk den Blick auf die Mechanik frei.

Gründung
1775
Gesellschaftsform
Aktiengesellschaft der Swatch Group
Direktion
Marc A. Hayek, Präsident
Anzahl Mitarbeiter
Über 1 000
Bedeutendste Kollektionen
Tradition, Classique, Marine, Reine de Naples, Type XX – XXI – XXII
Bestseller
Keine Angaben
Verkaufspreise
Ab CHF 11 500.-
Jahresproduktion
Keine Angaben

www.breguet.com

Kunsthandwerk mit Leib und Seele

Nach dem sorgfältigen Durchbrechen der Platine und Brücken aus Gold, um dem Modell Tiefe und Transparenz zu verleihen, kommen Kunsthandwerker ins Spiel und hauchen dem Modell eine Extraportion «Seele» ein. Die wenigen verbleibenden Flächen der Platine werden mit einer «Clou-de-Paris»-Guillochierung versehen. Dieses diamantgeschnittene Motiv, das höchste Präzision erfordert, verleiht der Uhr einen einzigartigen Glanz. Die scharfen Kanten werden sorgfältig mit der Feile angliert, bis eine absolut glatte und ebenmässige Abschrägung um 45 Grad entsteht. Schliesslich arbeiten die Graveure die verschiedenen Schriftzüge und Ränder rund um die Löcher ein. Hier arbeiten Uhrmacher und Kunsthandwerker Hand in Hand. Daraus ergibt sich eine faszinierende Anordnung, die von dem für Breguet so typischen kannelierten Gehäuse aus Roségold umschlossen wird. Auf das transparente Zifferblatt mit gewölbtem Saphirglas in «Glass Box»-Bauweise werden Indizes aus gebläutem Gold appliziert. Der Stundenkreis wird durch galvanisches Wachstum erzeugt, während die Minuterie lasergraviert und dann blau lackiert wird. Die gebläuten «Pomme»-Zeiger und die angeschweissten Bandanstösse im für Breguet typischen Stil sind ein unverwechselbares Markenzeichen.

Die Marine Dame

Die neue, nicht minder raffinierte Marine Dame weist ebenfalls ein feines Dekor auf. Um die Verbindung zwischen Kunsthandwerk und Meer zu besiegeln, haben die Guillochierkünstler der Manufaktur ein völlig neues Motiv geschaffen – «Marea». Im Gegensatz zu einer «klassischen» Guillochierung, die aus geraden Linien und Kreisen besteht, gibt «Marea» die komplexen Bewegungen der Wellen wieder. Eine besonders filigrane Arbeit, die darüber hinaus noch auf einem Zifferblatt aus zartem Perlmutt erfolgt. Die in Edelstahl mit oder ohne Diamantbesatz sowie in Weiss- oder Roségold mit Diamantbesatz erhältliche Marine Dame wird von einem mechanischen Manufakturwerk mit Automatikaufzug angetrieben: Kaliber 591A. Sie zelebriert die Welt der Meere mit sportlich-dekorativen Details wie den leuchtbeschichteten «Pomme»-Zeigern oder der Uhrwerkguillochierung, die an ein Schiffsdeck erinnert.

Bei Breguet widmen sich etwa zwanzig Handwerker dem Guillochieren. Sie arbeiten dabei mit alten oder modernen Maschinen, die intern entwickelt und hergestellt wurden.

Legendäre Guillochierkunst

Guillochieren, Gravieren, Anglieren und Grand-Feu-Emaillieren sind Handwerkskünste, die in den Werkstätten der Manufaktur Breguet aufrechterhalten, weiterentwickelt und ausgeübt werden. Eine Demonstration von Kompetenzen, für welche die Marke folgende Erklärung liefert: «Handwerkskünste dienen nicht nur dazu, der Mechanik der Uhr Geltung zu verschaffen. Vielmehr symbolisieren sie das ureigene Wesen des Hauses Breguet.» Das Guillochieren nimmt dabei einen zentralen Platz ein. Diese Graviertechnik wurde erstmals 1786 von Abraham-Louis Breguet bei Uhren angewandt und umgehend zu einem Markenzeichen. Guillochieren ist die Kunst, das Material zum Leben zu erwecken, indem nach einer regelmässigen Ordnung ein Lichtspiel erzeugt wird. Mit einer Hand betätigt der Handwerker die Handkurbel der Maschine, mit der anderen führt er den Stichel an das Werkstück, um regelmässige Muster aus geraden, geschwungenen oder gestrichelten Linien zu schneiden, die sich wiederholen und symmetrisch verflechten. Guillochierungen sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern schützen das Material zusätzlich vor Kratzern und Anlaufen. Sie haben eine entspiegelnde Wirkung, was dem Zifferblatt eine optimale Ablesbarkeit verleiht.